Mit Yoga anfangen, warum hast Du es gemacht Heike? Diese Frage wird mir oft gestellt.
Ich selbst fand den Weg zum Yoga über ständige Rückenschmerzen.
Kein noch so gutgemeinter Rückenkurs, keine noch so teure und gute Physiotherapie konnte mir wirklich Abhilfe schaffen.
Dann empfahl mir ein Arzt es doch mal mit Yoga zu probieren.
Das hat mich in meinem Kopf erst einmal auf Abwehr schalten lassen. „Ne, das ist nix für mich. Ich brauche echte Bewegung und nicht Rumliegen und Om singen. Außerdem bin ich doch total unbeweglich ….“
Aber in meiner Verzweiflung habe ich es dann doch versucht und habe mit Yoga begonnen. Das ist jetzt über 15 Jahre her und jetzt weiß ich, dass meine Rückenbeschwerden sich aus mehreren Faktoren zusammensetzten; nicht nur aus rein physischen Beschwerden, die aus der „Rückenregion“ kamen.
Ich hatte einfach viel zu viel Stress auf der Arbeit; machte mir selbst zu viel Druck durch zu hohe Erwartungen an mich. Ich gönnte mir keine Zeit um mal bei mir „einzuchecken“ und dazu baute ich immer nur auf Muskelaufbau und nicht auf Dehnung, Bewegung, bewusste Atmung und Entspannung.
Das Ziel von Yoga ist die Einheit von Körper, Geist und Seele und somit viel mehr als nur die Asanas (Körperhaltungen) und dadurch kann jeder von Yoga profitieren.
Es gibt viele Gründe, warum man mit Yoga anfangen sollte. Hier sind meine TOP 5
1. Yoga hilft bei Stress*
Jeder von uns kennt Phasen in denen er viel Stress hat und jeder geht damit anders um. Wenn Du regelmäßig Yoga übst nimmst Du dir zuallererst einmal eine Auszeit nur für Dich – das hilft schon einmal, um Stress abzubauen. Aber beim Yoga passiert noch mehr, es reduziert nachgewiesen subjektiv wahrgenommenen Stress. Außerdem gibt es viele Asanas (Haltungen) die gezielt beruhigend wirken, wie zum Beispiel Vorbeugen oder Drehungen. Durch diese Übungen wird das parasympathische Nervensystem aktiviert und das senkt wiederum unser Stresslevel. Durch Meditation und gezieltes Pranayama (Atemübungen) senken wir unseren Cortisolspiegel und gleichzeitig unsere Herzfrequenz und den Blutdruck nachweislich.
* University of California in Los Angeles, Aerobics versus Yoga
2. Yoga bringt dich ins Hier und Jetzt
Unser Geist ist die meiste Zeit damit beschäftigt uns in der Vergangenheit grübeln zu lassen oder Pläne für die Zukunft zu machen. Die wenigste Zeit sind wir im Hier und Jetzt. In einer Yogastunde konzentrieren wir uns auf unsere Atmung und auf die Verbindung unseres Atems mit der Bewegung. Dadurch sind wir automatisch im gegenwärtigen Augenblick präsent. Das hilft uns vieles nach der Yogastunde mit anderen Augen zu sehen, da der nötige Abstand zu so manchen Situationen hergestellt werden konnte.
3. Yoga macht gute Laune*
Durch eine regelmäßige Asana- und Pranayamapraxis förderst du eine vertiefte und verlangsamte Atmung und steigerst dadurch dein Lungenvolumen. So gibst du deinem Körper mehr Energie und wirst ruhiger. Das sorgt automatisch für bessere Laune und Zufriedenheit und nebenbei ist es noch gut für dein Immunsystem.
*Wirksamkeit von körperorientiertem Yoga bei psychischen Störungen
4. Yoga versöhnt dich mit dir selbst
In der Yogapraxis lernen wir uns zu entspannen, loszulassen und unseren Körper zu spüren. Wir lernen, wozu unser Körper alles in der Lage ist, welche Asanas er machen kann und wir akzeptieren, wo wir ihm noch etwas Zeit geben sollten. Wir merken, das es uns nicht weiter bringt wenn wir gegen unseren Körper arbeiten, sondern dass wir viel mehr erreichen, wenn wir mit ihm arbeiten. Yoga sorgt dafür, dass wir milder mit uns und anderen Lebewesen umgehen, weil wir automatisch unser Herz öffnen. Mit Yoga anfangen bedeutet auch einen Weg zu gehen um Freundschaft mit Dir selbst zu schließen.
5. Und JA, Yoga macht auch flexibel!
Yoga sorgt nebenbei für mehr Flexibilität im Körper aber auch im Kopf!
Oft halten wir in der Yogastunde die einzelnen Asanas etwas länger. Das ist gerade wenn du mit Yoga anfängst eine große Herausforderung, aber es dauert nicht lange und du gewöhnst dich daran. Dadurch das wir länger in den Haltungen bleiben, stärken wir unsere Muskeln und der ganze Körper wird gekräftigt. Weil die Muskeln und Sehnen beim Yoga regelmäßig schonend gedehnt werden gibt das mehr Flexibilität im ganzen Körper.
Auch unser Geist muss sich flexibel an viele Situationen anpassen. Ob wir im Baum still und geerdet stehen wollen oder ob wir in Shavasana all unser Gewicht an den Boden abgeben und komplett entspannen sollen, immer muss unser Geist mitspielen und oft auch unser Ego im Zaum gehalten werden. Und das werden wir dann bald auch über den Mattenrand hinaus beibehalten.
Worauf wartest Du noch um mit Yoga anzufangen?
Also los! Was hält uns noch davon ab gemeinsam Yoga zu üben und die vielen Vorteile zu genießen? Du benötigst nur bequeme Kleidung, eine Matte und Dich!